Das Kürzel HDR steht in Bezug auf die digitale Photographie für „High Dynamic Range“, was so viel bedeutet wie erhöhter Kontrastumfang. Ein HDR-Bild zeichnet sich gegenüber herkömmlichen Aufnahmen dadurch aus, dass innerhalb des Bildes feinste Strukturen und Details sowohl in den Schatten- als auch in den Lichtbereichen erhalten bleiben.
Fotoserie – Bamberg in HDR-Bildern
Vorgehensweise
HDR-Bilder bestechen meist durch eindrucksvolle Farben und Kontraste. Doch wie erreicht man eine derartige Vielfalt? Das Prinzip ist so einfach wie genial: Ein „echtes“ HDR-Bild wird nicht aus einer einzigen Aufnahme, sondern aus einer Serie von mindestens drei Bildern erzeugt. Jedes dieser Bilder wird dabei mit einer unterschiedlichen Belichtungszeit aufgenommen und enthält exakt den gleichen Bildausschnitt.
Mit Hilfe von geeigneter Bildbearbeitungssoftware werden die einzelnen Aufnahmen dann zu einer HDR-Datei zusammengeführt. In diesem entscheidenden Schritt wird der Farbtiefe eines Bildes, die bei herkömmlichen Spiegelreflexkameras im RAW-Datenformat maximal 14bit pro RGB-Farbkanal beträgt (16384 Farben pro Kanal), auf 32bit erweitert.
Wer anschließend das Ergebnis dieser Konvertierung betrachtet wird zunächst ziemlich enttäuscht sein und sich zu Recht fragen: wo ist denn nun dieser versprochene HDR-Look geblieben? Die verblüffende Antwort: Er ist eigentlich da, man sieht Ihn nur nicht. Standardmonitore und Drucker können derzeit leider nur 8bit (max. 16bit) darstellen. Bei „HDR-Bildern“, wie sie im Netz und in der obigen Galerie zu sehen sind, handelt es sich somit nicht um „echte HDR-Bilder“ , sondern der HDR-Effekt wird lediglich durch das anschließende Tone Mapping der jeweiligen Software simuliert. Dabei wird die Farbtiefe von 32bit wieder auf die eines normalen Bildes (8bit) reduziert.
Ausrüstung / Fotoserie
Für die Erstellung einer Fotoserie ist eine digitale (Spiegelreflex-) Kamera mit einstellbaren Belichtungszeiten notwendig. Zudem ist die Verwendung eines Stativs bei den Aufnahmen dringend anzuraten, da kleinste Bewegungen eine Veränderung des Bildausschnittes zur Folge haben. Diese Abweichungen führen bei der Zusammenführung in das HDR Format zu Unschärfe und unschönen Schlieren. Um die Kameraschwankungen so gering wie möglich ist zudem ein Selbst- bzw. Fernauslöser ist zu empfehlen.
Auch bei der Auswahl der Szenerie selbst ist darauf zu achten, dass das Motiv sich möglichst bewegungslos verhält. Personen, Tiere, Straßen etc. sind für eine Fotoserie daher nur bedingt als Motiv geeignet, aber auch der Wind kann bei Außenaufnahmen ein großes Hindernis darstellen.
Welche Belichtungszeiten bzw. wie viele Einzelaufnahmen für eine Serie notwendig sind, hängt stark von den gegebenen Lichtverhältnissen ab. In der Regel sind zwei unter-, zwei über- und ein normalbelichtetes Bild ausreichend. Der Abstand zwischen den einzelnen Belichtungszeiten sollte etwa 2 Stufen betragen.
Weitere Einstellungen, um Veränderungen im Bild zu vermeiden:
- feste Blendenzahl
- fester Weißabgleich
- manueller Fokus
Software
- Photomatix (74,95€)
- Picturenaut 3 (kostenlos)
- HDR Shop (kostenlos)
- Qtpfsgui (kostenlos)
- Photoshop (kostenlose Trial)
- Gimp Plugin (kostenlos)
- easyHDR (kostenlos / 35,00€)<
- FDR Tools (kostenlos / Advanced 39.00€)
- Artizen HDR (ca. 33€)
- PhotoSphere (Mac, kostenlos)
Weiterführende Links und Tutorials
- 360 Direct: HDR-Bilder erstellen
- Blende8 Video-Podcasts: HDR Fotografie in der Praxis / HDR Bilder mit Photomatix
- HDR Blog
- Galileo openbook: Das Praxisbuch HDR- Fotografie
- heise Foto: HDR Tutorial
- Chip.de: Fotostrecke – Die 50 schönsten HDR-Leserfotos
- Spiegel online: Fotostrecke – Die Die Ästhetik der Verfremdung
Pingback: Fotoserie: Bamberg in HDR-Bildern « webdesign-bamberg.net – der … | Surfemotion-Blog
Super website!